Planung und Zeitmanagement

Zeitmanagement ist kein Hexenwerk

„Würd ich ja gerne, aber Ich habe leider keine Zeit“.
Wirklich nicht? Dabei ist doch die Zeitverteilung die gerechteste Verteilung aller Güter. Jeder Mensch hat 24 Stunden oder 1440 Minuten/Tag zur Verfügung. Der ärmste Mensch wie auch der reichste. Der Kranke wie der Gesunde. Der aktivste wie der faulste.
Aber Zeit ist eben relativ, wie schon Albert Einstein erkannte: „Es kommt darauf an auf welcher Seite der Toilettentür du stehst.“

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Und glaube mir, mit zunehmenden Alter scheint die Zeit irgendwie schneller zu vergehen. Lange Zeit probierte ich mich diversen Zeitmanagement-Programmen aus. Spätestens seit der Gründung der Akademie, hatte ich ein großes Bedürfnis,  meine Zeit so effizient wie möglich zu nutzen. So viele Aufgaben liefen parallel nebeneinander. Alles schien wichtig. Wirklich alles?
Sicher kennst du das als aktiver Mensch auch: Wenn du die ganze Zeit über beschäftigt bist und nicht auf die Ergebnisse deines Tuns schaust, kommt selten ein schlechtes Gewissen. Wenn du aber die vielen angefangenen, aber unerledigten Projekte betrachtest, kommen Fragen wie: „Wie soll ich das alles schaffen?“ „Wird mich der Termindruck ersticken?“

Das Gleiche gilt natürlich auch für das Lernen. Auch hier scheint ohne geeignete Planung ein kontinuierliches Lernen nicht möglich. Die Folge ist dann meist das gefürchtete Bulimie-Lernen. Alles bis kurz vor der Prüfung in sich reinfressen, um es dann bei der Prüfung auszukotzen, praktiziert von geschätzt 90- 95% unserer Schüler und Studenten. Tja, wenn die ein leicht umzusetzendes Zeitmanagement hätten...

Zuerst gab es den Mindmap-Wochenplaner

Intuitiv „malte“ ich mir für meine Wochenaufgaben einen Plan in Mindmap-Form. Mindmapping ist dafür wunderbar geeignet, das wusste ich. Aber ich wollte mehr Komfort. In einem Seminar hatte ich die Metapher der „Big Stones first“ kennengelernt. Das sollte mit in den Plan. Ebenso Highlights der Vorwoche, um sich dankbar daran zu erinnern, dass wir auf einem guten Weg sind.

Und so entstand der Wochenplaner, den ich gerne als A3-Block haben wollte, um all die Aufgaben der Woche unterzubringen. Es funktionierte wunderbar. Erstmals wurde mir deutlich, wie viel man in einer Woche schaffen kann, ohne sich zu übernehmen. Die Planung startete immer mit den Big Stones, dauerte war in wenigen Minuten abgeschlossen und machte bis hin zur Abrechnung am Wochenende Spaß. Dinge, die in der Woche nicht abgeschlossen wurden, wurden in die nächste Woche übertragen.

Mindmap-Tagesplaner mit Eisenhowermethode

Meine Tochter Anne bestand auch auf einem Tagesplaner. Es war ihr leid, immer wieder ein Mindmap anzulegen, auf dem ihre Tagesaufgaben angelegt waren. Also auch hier einen Mindmap-Block. Doch das reichte mir nicht.
Ich integrierte die Eisenhower-Methode, indem ich die Tagesaufgaben in A-, B- und C-Aufgaben einteilen ließ. Das allein brachte uns einen Effizienzsteigerung von ca. 30%.

Wie der Tagesplaner dich vor dem Burnout schützen kann

Aber noch etwas anderes sollte integriert werden: Die persönliche Einschätzung des Geschafften am Ende des Tages. Dazu eigneten sich die Museumstage nach Johns Strelecky  besonders: Wer möchte, kann nun selbst einschätzen, von 0 - 100:

1. Wie sinnvoll war das, was ich heute geschafft habe?
2. Mit welchen Menschen habe ich mich heute umgeben?
3. Wie habe ich mich heute gefühlt?

Diese drei Daten zusammengefasst ergeben den Museumstag des Einzelnen. Da wir erstaunlicherweise nicht unbegrenzt auf dieser Welt verweilen werden, wäre es vielleicht einmal sinnvoll, sich klarzumachen, welchen Einfluss wir auf unsere Tage haben. Davon haben wir bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung verblüffenderweise nur etwa 28.000. Das mag erschreckend klingen, vor allem wenn man wie ich bereits im fortgeschrittenen Alter ist. Die vergangenen Tage kann ich nämlich nicht mehr beeinflussen, sie sind Vergangenheit. Aber für alle Tage, die noch vor mir liegen, kann ich mir diese oben genannten Fragen stellen.

Wer also möchte, kann mit seinem Tagesplaner seine Museumstage registrieren und vielleicht sogar feststellen, dass etwas geändert werden muss. Wenn nämlich mehrere Tage unter 40% liegen in den drei Kategorien, muss etwas getan werden, um nicht in die Depression zu rutschen.