Mindmap und Co.

Warum Mindmaps als Lernmethode?

Vielleicht hast du dich schon einmal gefragt, warum das Lernen vielen so schwerfällt. Und es scheint sogar immer schwieriger zu werden. Immer mehr Informationen prasseln auf uns ein, Wichtige und unwichtige. Merkwürdiges, aber auch Daten, die man sich eigentlich gar nicht merken wollte.

Eines der Gründe ist die Aufzeichnungsform, die aus den letzten Jahrhunderten stammt und seither kaum verändert wurde. Ich nenne diese Methode die Vlonru-Methode (Von-links-oben-nach-rechts-unten schreiben/ lesen). Diese ist nicht gehirngerecht. Sie entspricht einfach nicht mehr den modernen Erkenntnissen der Neurowissenschaft.

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Wie ist das Mindmap entstanden?

Aber welche Alternative gibt es? Tony Buzan (UK) hatte vor etwa 40 Jahre die geniale Idee, seine Aufzeichnungen revolutionär anders vorzunehmen: Er nahm sein weißes Blatt quer, schrieb die bisherige „Überschrift“ in den zentralen Teil seiner Aufzeichnungen und drapierte herum all seine Ideen. Das Mindmap, die Gedankenkarte, war geboren. Nun brauchte er einige Regeln:

  1. Thema in der Mitte,
    2. möglichst weißes Blatt quer,
  2. wichtige Themen auf beliebig viele Äste,
  3. die dazugehörigen Fakten an beliebig viele Zweige.

Wichtig war ihm, dass je Ast oder je Zweig nur ein Wort stehen durfte

Neue Mindmap-Regeln für das Lernen

Diese Regeln veränderten sich lange Zeit nicht. Ich ließ mich dafür begeistern. Es war eine völlig neue Form. Das wollte ich in der Schule einsetzen.  Doch meine Schüler sprangen nicht sofort an. Warum nicht, fragte ich mich.
Meine Antworten aus heutiger Sicht:

1. All meine Schüler hatten entsprechende Gewohnheiten aufbaut.
2. Buzans Regeln verhinderten teilweise sogar das Lernen, weil durch die einzelnen Wörter keine Zusammenhänge, kein vernetztes Denken möglich war.

 

Mit der Zeit begriff ich, dass auch das Mindmap in die Jahre gekommen war, es war zwar gehirn-gerecht, eignete sich mit diesen Buzan‘schen Regeln aber nicht so sehr für den Unterricht in Schulen oder im Studium. Mit meinen neuen Regeln, angelehnt an Erfahrungen und den neuesten Erkenntnissen der Neurowissenschaften, funktioniert das Lernen aber sensationell. Mittlerweile gelte ich als Mr. Mindmap oder nach Aussagen von Markus Hofmann, dem angesagten Gedächtnisexperten Europas, als der „Mindmap-Papst“.

 

Inzwischen habe ich über 1000 Themen gehirngerecht in Mindmaps aufbereitet und bringe unzähligen Menschen das Mindmappen bei.

120 Fakten in 5 Minuten lernen

Als ich nämlich merkte, dass mit dem Drehen an ein paar wenigen Stellschrauben meine Schüler zu kaum dagewesenen Lernergebnissen kamen, forcierte ich meine Aktivität in diese Richtung.

Das Lernen wurde extrem schneller und nachhaltiger. Das Erstaunlichste daran ist, dass man innerhalb von 5 Minuten den gesamten Inhalt eines Mindmaps erfassen kann. Ein einmal gelerntes Mindmap lässt sich in 1-2 Minuten komplett wiederholen und wer es mehrfach geübt hat, wird einen Vortrag besser und einprägsamer mitschreiben als jeder andere.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten machen diese Schreibform  
Das Anlegen eines Maps dauert manchmal nur wenige Minuten. Mit ein bisschen Übung gelingen in kurzer Zeit kleine Kunstwerke und vor allem, Mindmaps prägen sich unglaublich gut ein. Und hat man sich erst einmal daran gewöhnt, macht Mindmappen riesigen Spaß. Selbst das Ausmalen. Ich muss immer schmunzeln, wenn meine 12-Klässler, die gerade eine s/w- Kopie eines Mindmaps von mir bekommen haben, mich fragen, ob sie es ausmalen dürfen.

Warum wirkt so eine Mindmap-Lernstrategie so genial auf unser Gedächtnis?

Mindmaps berücksichtigen die Denkweise des Gehirns. Unser Gehirn legt ein Ordnungssystem an, ähnlich wie in einem Computer. Will man zum Punkt kommen, geht man immer tiefer in die Materie bis man dahin gelangt. So funktioniert auch ein Mindmap. Von der Mitte aus wird das Mindmap immer konkreter, am Ende stehen Beispiele.

Zum anderen bedient man sowohl die rechte (geschwungene Linien, Farben, Bilder) als auch die linke (Schrift, Zahlen) Gehirnhälfte gleichzeitig. Das ist genau das, was zu einem guten Lernen gehört. Hier schaltet das Gehirn einen Gang höher. Das macht ihm Spaß.
Ohnehin sind wir alle visuelle Lerntypen. Der visuelle Sinn ist der mit Abstand effizienteste Lernkanal, danach kommen der haptische Sinn und etwa 100x weniger stark der Hörsinn.
Beim Erstellen eines Mindmaps (per Hand versteht sich) arbeiten gleich mehrere Sinne gleichzeitig. Das verdoppelt noch einmal die Lerneffizienz.

Ein Mindmap, ob bereits fertig oder noch in der Arbeit, aktiviert immer beide Gehirnhälften.
Und, und das ist wirklich wichtig: Niemand kann ein Mindmap anlegen, ohne dabei nachzudenken. Es ist eindeutig ein Denktraining.
Du überlegst, welche Unterthemen möchtest du wählen?
Welche Informationen sind wichtig genug, um sie ins Mindmap einfließen zu lassen?
Welche lasse ich weg?
Zu welcher Kategorie passen die Informationen, die wichtig sind?  Ich muss also kategorisieren.
Und zuletzt: Wie illustriere ich meine Aufzeichnungen, welche Farben gebe ich ihnen?